Fotografie entdeckt I
Andreas entdeckte seine Leidenschaft für die Fotografie während seiner Zeit als Operationspfleger im Spital Interlaken, als er Operationen noch analog mit einer Nikon F-601 dokumentierte. 
Bald wurde die Kamera auch privat zu seinem ständigen Begleiter. Vor allem Hochzeiten fotografierte er mit Hingabe – immer in der Spannung, ob die analogen Aufnahmen gelungen waren. Doch Andreas enttäuschte nie. Als er sich zurückzog, empfahl er einem Brautpaar schmunzelnd: „Fragt den Silvan, der kann das auch“ – und öffnete mir so den Weg in die Hochzeitsfotografie.
Seine Ausrüstung wählte er mit Bedacht: hochwertige Nikon-Kameras, lichtstarke Objektive und ein unverwüstliches Manfrotto-Stativ, von dem er sagte: „Alles andere ist Seich.“ Seine Fotos bleiben unvergessen.
Fotografie entdeckt II
Die Fotografie hat mich irgendwann einfach gepackt – wie könnte es auch anders sein, wenn man mit einem Vater aufwächst, der mit so viel Leidenschaft fotografiert? Schon als Kind habe ich fasziniert zugeschaut, wie Papi Momente festhielt. Vieles habe ich von ihm gelernt.
Ich startete direkt in die Digitalfotografie, zuerst mit einer Sony Cybershot und einer Minolta Dimage A1. Doch Papi zeigte mir schnell, wie viel kreativer man mit einer Spiegelreflex arbeiten kann. Meine erste war eine Nikon D70s – und bald folgten viele Objektive. Sein Rat begleitet mich bis heute: „Investiere lieber in gute Optik als in eine teure Kamera.“ Er hatte recht – die beste Kamera taugt nichts mit schlechten Objektiven.

Während er mir das Handwerk beibrachte, brachte ich ihm später die digitale Bildbearbeitung näher. Mit derselben Begeisterung wie ich entdeckte Papi Lightroom für sich. Die Ergebnisse könnt ihr in der Fotogalerie sehen – sie erzählen von Papi´s Leidenschaft, die uns verbindet.
Abschied
Papi ist viel zu früh von uns gegangen. Wie gerne würde ich noch heute mit ihm über Gott und die Welt sprechen – oder gemeinsam über das Fotografieren fachsimpeln. Oft wünsche ich mir, ich hätte mir mehr Zeit genommen, um dieses Hobby mit ihm zu teilen. Zurück bleiben eine Leere, aber auch viele schöne Erinnerungen und Fotos.
Sein Lieblingsobjektiv, das Nikon ED AF NIKKOR 80-200mm 1:2.8, habe ich als Erinnerungsstück aufgestellt. Es würde zwar an meine Nikon Z6II passen, doch für mich ist es ein tägliches Andenken.
Sein stabiles Manfrotto-Stativ begleitet mich weiterhin bei meinen Aufnahmen; ich hatte eigentlich schon zwei Stative - doch diese sind eben "Seich".


August 2025, Silvan Stucki


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